Passend zur Osterzeit fanden im März vier Bibelabende mit Vorträgen von Antonie Krapf zu den Themen „Schauplätze der Apokalypse“ und „Der Kampf gegen den Drachen“ im Pfarrheim St. Johannes statt.
Die Zuhörer erhielten Skripten zu den Vorträgen und konnten so dem umfangreichen Wissen der Referentin folgen und interaktiv durch Fragen die interessierte Runde bereichern. Das letzte Buch im Neuen Testament heißt Offenbarung oder Apokalypse. Der Titel bedeutet: Enthüllung und wurde von einem frühchristlichen Propheten namens Johannes (er ist also nicht der Evangelist Johannes) auf der griechischen Insel Patmos in der Verbannung im ersten Jahrhundert n. Chr. vermutlich unter dem römischen Kaiser Domitian verfasst. Krapf gab in beredter und sehr unterhaltsamen Weise Einblick in Zeit, Umwelt und Adressaten der neutestamentlichen Schrift. Auch die Apokalypse als jüdisch-christliche Literaturgattung wurde ausgeleuchtet mit ihrer Zahlen- und Farbsymbolik und der Metaphern, um die Aussageabsicht des Autoren zu verdeutlichen. Die Texte wurden gelesen und konnten so mit Hilfe des Skriptes persönlich und politisch erschlossen werden. Apokalyptik im biblischen Sinne meint, dass Gott, Jesus Christus, für die Welt eine Zukunft vorgesehen hat. Sie äußert sich im Glauben an die Auferweckung und die Vollendung des Reiches Gottes im sogenannten himmlischen Jerusalem. Es ist die neue Welt, die Gott für die Menschheit errichtet. Spirituell gesehen führt Gottes Geist am Ende der Menschheit aus dem Tod ins Leben. In diesem Sinne ist die Offenbarung des Johannes eine Kampfschrift, die Sehnsucht und Hoffnung in den Mittelpunkt stellt. Sie protestiert gegen das Unheil und gegen das Böse in der Welt. Insofern ist die Offenbarung des Johannes eben keine Drohbotschaft, sondern eine Trostbotschaft. Sie zeigt die Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen. Und was brauchen wir mehr in diesen politisch unruhigen Zeiten mehr als Hoffnung auf einen Frieden in der Welt? Die nächsten beiden Bibelabende mit Antonie Krapf findet am 15. und 22. Juni 2025 jeweils ab 18 Uhr im Pfarrheim St. Johannes statt. Thema wird die Frage sein: „Was bedeutet Nachfolge?“ – Die Apostelgeschichte“: 15. Juni: Die Flamme des heiligen Geistes – 22. Juni: Vom Verfolger zum Verfolgten-Paulus. Es ist keine Anmeldung erforderlich.