Messdienerwallfahrt nach Rom 2018

Gemeinschaft erleben im Glutofen Roms

Am 28. Juli machte sich eine Gruppe von Messdiener/Innen aus unserer Gemeinde auf den Weg nach Rom zur Internationalen Messdienerwallfahrt. Es führen zwar alle Wege nach Rom, aber von Werne aus ist es ein ziemlich langer Weg. Nach 24 Stunden im Bus waren wir dann in Rom angekommen. Nachdem wir unsere spartanischen Zimmer bezogen hatten, akklimatisierten wir uns zunächst bei einer Pizza und einem kühlen Erfrischungsgetränk.

 

Da wir aber nicht wegen der Pizza in Rom waren, machten wir uns am Nachmittag auf zur Besichtigung des früheren Nabels der Welt. Gott sei Dank waren wir auf keine Touristenführer oder schwere Reiseführer angewiesen, da wir unseren Romexperten Pfarrdechant Jürgen Schäfer dabeihatten. So fing er am Palatin, wo früher mal der Circus Maximus stand, zunächst mit einem kurzen Überblick über die römische Geschichte an. Danach erklommen wir den Aventin und besichtigten dort die ersten Kirchen, denen noch zahlreiche folgen würden. Von oben hatten wir einen schönen Blick auf Rom, der als Fotohintergrund ausgiebig genutzt wurde. Anschließend machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Bistumsevent. Wir feierten zusammen mit anderen Messdienern aus dem Bistum Münster unsere erste Messe in Rom. Abends ging es dann nach Trastevere, um den Tag mit gutem Essen ausklingen zu lassen. Beim Abendessen kamen uns die Romkenntnisse von Pfarrdechant Schäfer wieder zugute, da er nicht nur jede Kirche in Rom kennt, sondern auch gute und preiswerte Restaurants.

 

Am nächsten Tag besuchten wir als Erstes den Petersdom und konnten uns die Dimensionen erst richtig vorstellen, als Pfarrdechant Schäfer uns vorrechnete, wie oft Maria Frieden in die Vorhalle passen würde oder dass der Hochaltar so hoch ist wie der Turm des Kapuzinerklosters. Außerdem wurden wir aufgeklärt, dass der Petersdom genauso viel kirchenpolitische Bedeutung wie die Krankenhauskapelle hat, da die eigentliche Bischofskirche des Papstes ganz woanders steht. Nach der Besichtigung kauften wir die Briefmarken bei der Vatikanpost und schickten unsere selbstgestalteten Postkarten auf den Weg zurück nach Hause. Im Laufe des Tages haben wir die Bedeutung von Sichtachsen am Beispiel der Piazza della Repubblica kennenglernt, die Alarmanlange in Santa Maria del Popolo beim Fotografieren der Gemälde ausgelöst und uns bei den Zwillingskirchen auf der Pizza del Popolo gefragt, warum man nicht auch Maria Frieden gleich zweimal nebeneinander gebaut hat.

 

Nach dem Besuch der spanischen Treppe machten wir uns auf den Weg vor die Tore Roms auf einen Campingplatz. Hier feierten wir mit den 2000 Messdienern aus dem Bistum Münster und unserem Weihbischof Hegge zunächst eine Messe und ließen den Abend nach dem saftigen Schweinebraten mit einer Party ausklingen.  Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Trevibrunnen, wo wir alle eine Münze über die Schulter warfen, damit wir auf jeden Fall noch einmal nach Rom zurückkehren werden (wahrscheinlich in vier Jahren bei der nächsten Wallfahrt). 

 

Wir staunten noch über viele weitere Meisterwerke und die bescheidene/üppige Ausstattung der Kirchen. Vor Santa Agnese in Agonie lernten wir, wie man früher mit Stil einen gestritten hat. Der Brunnen gegenüber der Kirche wurde von einem konkurrierenden Künstler gestaltet, daher verdeckt sich die Statue, die eigentlich auf die Kirche schauen würde, die Augen. Daraufhin ließ der Künstler der Kirche eine Statue auf der Balustrade anbringen, die sich von dem Brunnen abwendet. Des Weiteren besuchten wir noch einige weitere Klassiker, wie das Kapitol, das Forum Romanum, den Vaterlandsaltar und das Kolosseum.

Am Abend machten wir uns auf den Weg zur Papstaudienz, wo wir mit 70.000 Messdienern eine Messe mit dem Papst feiern durften. Nach einem Abstecher zur Engelsburg ging es zum wohlverdienten Abendessen.

 

Am nächsten Morgen ging es zu Sankt Paul vor den Mauern, wo von jedem Papst ein Portrait angebracht wurde. Die Kirche wurde auf dem Grab des Apostels Paulus errichtet und dort befinden sich auch die Ketten, mit denen er angeblich in Gefangenschaft gefesselt war. Außerdem besuchten wir den Hauptsitz der Kapuziner, wo wir eine etwas andere Art der Bestattung kennenlernten. Die Kapuziner wurden im Keller beerdigt, allerdings war dadurch der Platz eingeschränkt. So wurden die Skelette einfach wieder ausgebuddelt, auseinandergenommen und wieder als ein dekoratives Kunstwerk zusammengesetzt.

Wir hatten das Glück, zur passenden Zeit in Rom zu sein, da wir erleben durften, wie die Statue des heiligen Ignatius von Loyola gezeigt wurde. Diese befindet sich hinter einem Gemälde eines Seitenaltars, was nur selten gezeigt wird. Die Statue besteht aus purem Gold, Silber, Lapislazuli und Edelsteinen.  Da sich die Romwallfahrt dem Ende neigte, feierten wir eine letzte Messe mit den Teilnehmern aus dem Bistum Münster und drei unserer Weihbischöfe.

 

Da die Temperaturen in Rom im August nicht sehr human sind, standen wir jeden Morgen früh auf, um vor der Mittagshitze möglichst viel zu sehen. Am Donnerstagmorgen klingelte der Wecker aber schon um 5:30 Uhr. Wir wollten den letzten Tag nutzen, um eine Messe mit unserer Gruppe im Petersdom zu feiern. Um 6:30 Uhr am Petersplatz angekommen, mussten wir feststellen, dass auch noch ein paar andere dieselbe Idee gehabt hatten und so mussten wir erst einmal Schlange stehen. Wir bekamen, sobald wir uns angemeldet hatten, schnell einen Seitenaltar zugewiesen und es war einer der schönsten Momente der Wallfahrt (und da gab es reichlich Konkurrenz).

 

Nachdem die Sportlichen unter uns noch die Kuppel erklommen hatten, machten wir uns auf unsere letzte Tour durch Rom. Wir kamen zur Basilica San Giovanni in Laterano (die Bischofskirche des Papstes) und konnten in Santa Croce in Gerusaleme Nägel, Holz und Titulus der Kreuzigung Jesu bewundern.

Auch wenn am letzten Abend wenig Vorfreude auf die Busfahrt am nächsten Tag vorhanden war, konnten wir dennoch den letzten Abend in Rom genießen und Abschied von der ewigen Stadt nehmen.